Gelbsucht: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

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Gelbsucht⁚ Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung

Gelbsucht, auch bekannt als Ikterus, ist eine Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Bilirubin im Blut gekennzeichnet ist․ Bilirubin ist ein gelbes Abbauprodukt von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff․ Normalerweise wird Bilirubin von der Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden․ Bei Gelbsucht ist dieser Prozess gestört, was zu einer Anhäufung von Bilirubin im Blut führt, das sich dann in der Haut, den Augen und den Schleimhäuten ablagert und diese gelblich verfärbt․

Einleitung

Gelbsucht, im medizinischen Sprachgebrauch auch als Ikterus bezeichnet, ist eine Erkrankung, die durch eine gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen hervorgerufen wird․ Diese Verfärbung resultiert aus einer erhöhten Konzentration von Bilirubin im Blut․ Bilirubin ist ein gelbes Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, das normalerweise von der Leber verarbeitet und über die Galle ausgeschieden wird․

Ursachen von Gelbsucht

Die Ursachen für Gelbsucht lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen⁚

  • Überproduktion von Bilirubin⁚ Dies kann bei vermehrtem Abbau roter Blutkörperchen auftreten, zum Beispiel bei hämolytischen Anämien oder bei Bluttransfusionen․
  • Gestörte Aufnahme von Bilirubin in der Leber⁚ Eine verminderte Aufnahme von Bilirubin in die Leberzellen kann durch verschiedene Erkrankungen wie das Gilbert-Syndrom oder eine genetisch bedingte Störung des Bilirubin-Transporters verursacht werden․
  • Gestörte Verarbeitung von Bilirubin in der Leber⁚ Eine fehlerhafte Verarbeitung von Bilirubin in der Leber kann durch Lebererkrankungen wie Hepatitis, Leberzirrhose oder durch Medikamente wie bestimmte Antibiotika oder Antidepressiva entstehen․
  • Gestörte Ausscheidung von Bilirubin aus der Leber⁚ Eine gestörte Ausscheidung von Bilirubin aus der Leber kann durch Gallensteine, Gallengangverschluss oder eine Verengung der Gallengänge auftreten․

2․1 Physiologische Gelbsucht bei Neugeborenen

Die physiologische Gelbsucht tritt bei etwa 60% aller Neugeborenen auf․ Sie ist ein normaler und vorübergehender Zustand, der durch die noch unreife Leber des Neugeborenen verursacht wird․ Die Leber des Neugeborenen kann noch nicht genügend Bilirubin abbauen und ausscheiden․ Die physiologische Gelbsucht tritt meist zwischen dem 2․ und 4․ Lebenstag auf und verschwindet in der Regel innerhalb der ersten Woche․

2․2 Pathologische Gelbsucht bei Neugeborenen

Die pathologische Gelbsucht ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann․ Sie tritt meist innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt auf und kann länger anhalten als die physiologische Gelbsucht․ Zu den häufigsten Ursachen gehören⁚

  • Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind (Rhesus- oder ABO-Unverträglichkeit)
  • Infektionen
  • Stoffwechselstörungen
  • Lebererkrankungen

2․3 Gelbsucht bei Kindern und Erwachsenen

Gelbsucht bei Kindern und Erwachsenen kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter⁚

  • Lebererkrankungen wie Hepatitis, Leberzirrhose oder Leberkrebs
  • Gallensteine, die den Gallengang blockieren
  • Krebs der Gallenwege
  • Medikamentennebenwirkungen
  • Bluttransfusionen
  • Übermäßige Alkoholaufnahme
  • Genetische Erkrankungen

Symptome von Gelbsucht

Die häufigsten Symptome von Gelbsucht sind⁚

  • Gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen (Ikterus)
  • Dunkler Urin
  • Bleichstuhl
  • Juckreiz
  • Müdigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Verlust des Appetits

In schweren Fällen kann es auch zu folgenden Symptomen kommen⁚

  • Verwirrtheit
  • Bewusstseinsverlust
  • Blutungen
  • Schwellungen der Beine und Füße

Diagnose von Gelbsucht

Die Diagnose von Gelbsucht erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchungen․ Der Arzt wird die Haut und die Augen des Patienten auf eine gelbliche Verfärbung untersuchen․ Außerdem wird er den Patienten nach seinen Symptomen befragen․

Eine Blutuntersuchung kann den Bilirubinspiegel im Blut bestimmen․ Ein erhöhter Bilirubinspiegel deutet auf Gelbsucht hin․

Weitere Untersuchungen, wie z․ B․ eine Ultraschalluntersuchung der Leber, können durchgeführt werden, um die Ursache der Gelbsucht zu ermitteln․

Behandlung von Gelbsucht

Die Behandlung der Gelbsucht hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab․ Bei Neugeborenen mit physiologischer Gelbsucht ist in der Regel keine Behandlung erforderlich․ Die Gelbsucht verschwindet in der Regel von selbst innerhalb weniger Tage․ Bei Neugeborenen mit pathologischer Gelbsucht oder bei Erwachsenen mit Gelbsucht kann eine Behandlung erforderlich sein․

Die Behandlung kann Folgendes umfassen⁚

  • Lichttherapie⁚ Bei dieser Therapie wird das Baby oder der Erwachsene mit blauem Licht bestrahlt․ Das Licht hilft, das Bilirubin im Blut abzubauen․
  • Medikamente⁚ In einigen Fällen können Medikamente verabreicht werden, um die Produktion von Bilirubin zu reduzieren oder die Ausscheidung von Bilirubin zu fördern․
  • Bluttransfusion⁚ In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion erforderlich sein, um den Bilirubinspiegel im Blut zu senken․
  • Chirurgie⁚ In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Ursache der Gelbsucht zu behandeln․

Die Behandlung der Gelbsucht sollte immer von einem Arzt überwacht werden․

Komplikationen von Gelbsucht

Wenn Gelbsucht unbehandelt bleibt, kann sie zu verschiedenen Komplikationen führen․ Bei Neugeborenen kann eine schwere Gelbsucht zu Kernicterus führen, einer neurologischen Erkrankung, die zu Hirnschäden führen kann․ Bei Erwachsenen kann Gelbsucht zu Leberversagen führen․

Andere mögliche Komplikationen von Gelbsucht sind⁚

  • Anämie
  • Gallensteine
  • Leberzirrhose
  • Leberkrebs

Es ist wichtig, dass Gelbsucht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, um diese Komplikationen zu vermeiden․

Vorbeugung von Gelbsucht

Nicht alle Arten von Gelbsucht lassen sich verhindern․ Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko einer Gelbsucht bei Neugeborenen reduzieren können․ Dazu gehören⁚

  • Frühe Stillzeit⁚ Stillen fördert die Ausscheidung von Bilirubin aus dem Körper des Säuglings․
  • Lichttherapie⁚ Eine Lichttherapie kann helfen, Bilirubin abzubauen․
  • Bluttransfusion⁚ In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion erforderlich sein, um den Bilirubinspiegel zu senken․

Bei Erwachsenen kann Gelbsucht in vielen Fällen durch eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Alkoholkonsum und Fettleibigkeit vorgebeugt werden․

Zusammenfassung

Gelbsucht, auch bekannt als Ikterus, ist eine Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Bilirubin im Blut gekennzeichnet ist․ Die Ursachen für Gelbsucht sind vielfältig und reichen von physiologischen Prozessen bei Neugeborenen bis hin zu schwerwiegenden Lebererkrankungen bei Erwachsenen․ Die Symptome von Gelbsucht sind vor allem die Gelbfärbung der Haut und der Augen․ Die Diagnose erfolgt durch eine körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls weitere diagnostische Verfahren․ Die Behandlung der Gelbsucht richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und kann medikamentös, durch Lichttherapie oder in schweren Fällen durch eine Lebertransplantation erfolgen․ Vorbeugung von Gelbsucht ist in vielen Fällen möglich, indem Risikofaktoren wie Alkoholkonsum und Fettleibigkeit vermieden werden․

8 thoughts on “Gelbsucht: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung”
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