Aktivierte Gerinnungszeit (ACT)

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Aktivierte Gerinnungszeit (ACT)

Die aktivierte Gerinnungszeit (ACT) ist ein labormedizinischer Test, der die Zeit misst, die das Blut benötigt, um zu gerinnen, nachdem es mit einem Aktivator in Kontakt gekommen ist. Die ACT ist ein wichtiger Parameter in der Hämostase, dem komplexen Prozess, der die Blutgerinnung und die Blutstillung nach einer Verletzung reguliert.

Einleitung

Die aktivierte Gerinnungszeit (ACT) ist ein schnelles und einfaches Verfahren zur Beurteilung der globalen Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Sie wird häufig im Operationssaal und in der Intensivmedizin eingesetzt, um die Wirksamkeit der Antikoagulation zu überwachen und das Risiko von Blutungen oder Thrombosen zu minimieren. Die ACT ist ein wichtiger Parameter, der Aufschluss über die Gesamtaktivität der Gerinnungskaskade gibt und die Wirksamkeit von Antikoagulanzien wie Heparin oder Fondaparinux beurteilen kann.

Prinzip der ACT

Die ACT basiert auf der Messung der Zeit, die das Blut benötigt, um nach Zugabe eines Aktivators, wie z. B. Kaolin oder Celite, zu gerinnen. Diese Aktivatoren beschleunigen die Aktivierung der intrinsischen Gerinnungskaskade, die durch den Kontakt von Blut mit einer fremden Oberfläche ausgelöst wird. Die ACT misst somit die Zeit, die benötigt wird, um ein stabiles Fibrinnetzwerk zu bilden, das die Blutung stoppt.

Faktoren, die die ACT beeinflussen

Die ACT kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter⁚

  • Gerinnungsfaktoren⁚ Defizite oder Störungen von Gerinnungsfaktoren, wie z. B. Faktor VIII, Faktor IX oder Fibrinogen, können die ACT verlängern.
  • Antikörper⁚ Antikörper gegen Gerinnungsfaktoren, wie z. B. Lupus-Antikörper, können die ACT ebenfalls verlängern.
  • Heparin⁚ Heparin ist ein Antikoagulans, das die ACT verlängert, indem es die Aktivierung von Thrombin hemmt.
  • Temperatur⁚ Die ACT ist temperaturabhängig. Bei niedrigeren Temperaturen verlängert sich die ACT.
  • Hämatokrit⁚ Ein hoher Hämatokrit kann die ACT verkürzen, da die Konzentration der Gerinnungsfaktoren im Blut erhöht ist.

Durchführung der ACT

Die ACT wird in der Regel mit einem automatischen Gerät durchgeführt. Dazu wird eine kleine Blutprobe entnommen und in ein Röhrchen mit einem Aktivator gegeben. Der Aktivator löst die Aktivierung der Gerinnungskaskade aus, und die Zeit, die das Blut benötigt, um zu gerinnen, wird gemessen. Die ACT wird in Sekunden angegeben.

Klinische Anwendung der ACT

Die ACT wird in der Klinik vor allem bei Patienten eingesetzt, die eine Antikoagulation erhalten, z. B. mit Heparin oder anderen Antikoagulanzien. Die ACT kann auch zur Überwachung der Wirksamkeit der Antikoagulation eingesetzt werden. Darüber hinaus findet die ACT Anwendung bei der Diagnose und Überwachung von Gerinnungsstörungen, wie z. B. Hämophilie.

Vorteile und Nachteile der ACT

Die ACT hat verschiedene Vorteile, darunter ihre einfache Durchführung und die schnelle Verfügbarkeit von Ergebnissen. Sie ist auch ein sensitiver Test, der Veränderungen in der Gerinnungszeit schnell erkennen kann. Allerdings hat die ACT auch Nachteile. So ist sie weniger spezifisch als andere Gerinnungstests, z. B. die PT und aPTT, und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, die nicht mit der Gerinnung zusammenhängen.

Zusammenfassung

Die aktivierte Gerinnungszeit (ACT) ist ein wertvolles Instrument in der klinischen Praxis, das die Gerinnungsfähigkeit des Blutes schnell und einfach beurteilen kann. Sie wird häufig zur Überwachung von Patienten eingesetzt, die eine Antikoagulation erhalten, und zur Beurteilung des Risikos für thromboembolische Ereignisse. Obwohl die ACT einige Einschränkungen aufweist, bleibt sie ein wichtiger Bestandteil der Hämostasediagnostik und -überwachung.

9 thoughts on “Aktivierte Gerinnungszeit (ACT)”
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  2. Der Artikel bietet eine gute Zusammenfassung der aktivierten Gerinnungszeit (ACT) und ihrer Bedeutung in der Hämostase. Die Darstellung der Einflussfaktoren ist umfassend und gut strukturiert. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn der Artikel auch auf die klinische Anwendung der ACT in verschiedenen Fachgebieten, wie z.B. der Kardiologie oder der Onkologie, eingehen würde.

  3. Der Artikel bietet eine gute Zusammenfassung der aktivierten Gerinnungszeit (ACT) und ihrer Bedeutung in der Hämostase. Die Darstellung der Einflussfaktoren ist umfassend und gut strukturiert. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn der Artikel auch auf die Bedeutung der ACT in der Überwachung von Patienten mit Gerinnungsstörungen eingehen würde.

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  9. Der Artikel bietet eine gute Einführung in die Thematik der aktivierten Gerinnungszeit (ACT). Die Erklärung des Prinzips der ACT ist verständlich und gut strukturiert. Es wäre jedoch sinnvoll, wenn der Artikel auch auf die verschiedenen Arten von Antikoagulanzien, die die ACT beeinflussen, eingehen würde. Darüber hinaus wäre eine Diskussion der Interpretation der ACT-Werte in Bezug auf die verschiedenen Antikoagulanzien wünschenswert.

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